Aus der Zeitschrift
Hier finden Sie die Zusammenfassungen (Abstracts) von Originalarbeiten, Tutorials und Übersichtsarbeiten aus den Ausgaben dert Zeitschrift für Audiologie.
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- Kategorie: Originalarbeiten
Does the distance from a laser source to the ear influence the optoacoustic activation of the auditory system?
Beeinflusst der Abstand einer Laserlichtquelle zum Ohr die optoakustische Aktivierung des Hörsystems?
Markus Dirksen1, Katharina Sorg1, Larissa Schatteburg1, Achim Langenbucher2, Bernhard Schick1, Gentiana I. Wenzel1
1Saarland University, Department of Otorhinolaryngology, Faculty of Medicine, Homburg, Germany; 2Saarland University, Department of Experimental Ophtalmology, Homburg, Germany
Abstract: Hearing loss is the most frequent sensory deficit in humans with approximately 436 million affected people worldwide requiring treatment. If untreated, it can lead to social isolation and reduced quality of life for many individuals. Currently available auditory prostheses based on mechanical and electrical energy are not sufficiently supplying the hard of hearing patients, thus making novel stimulation strategies necessary. A new generation of hearing aids based on optoacoustic effects provide promising results for the future. For this purpose, we proposed to assess the effect of the distance between the laser source and the vibratory site at three different anatomical structures of the peripheral hearing organ. Therefore, the auditory threshold of anesthetized female albino guinea pigs was determined using click-evoked brainstem potentials of 0–80 dB SPL. 10 ns laser pulses at 532 nm wavelength and 10 Hz repetition rate with increasing intensity were then used to irradiate the tympanic membrane, the round window, and the otic capsule. For this, the laser fiber, with a 365 m diameter, was positioned at 0.1, 2.6, 5.1 and 10.1 mm distance from the three anatomical sites. To assess the neuronal activity, optically induced acoustic brainstem potentials were recorded. The auditory threshold for each distance was estimated by the identification of the first recorded Jewett complex. The optical stimulation using a laser with 532 nm wavelength and 10 Hz repetition rate induced a progressively decreasing signal, the further the distance between the source and the target. The further the laser was placed from the target, the higher was the intensity of the laser pulse required to achieve an equivalent auditory activation threshold. In our experiment this effect was consistent at all the measured distances and for all the three targeted anatomical sites. As expected, the maximal activation was achieved in the position most proximal to the irradiated anatomical site. The distance between the laser source and the targeted anatomical structure demonstrated, therefore, an inverse correlation to the amplitude of the induced optoacoustic activation. The use of this result in new developments could allow for adjustment of the laser source in order to adapt to the anatomical characteristics and the specific pathology present in each case.
Keywords: hearing aids, optoacoustics, pulsed laser operation, optical evoked potentials
Zusammenfassung: Schwerhörigkeit ist die häufigste sensorische Beeinträchtigung des Menschen. Weltweit sind etwa 436 Millionen Menschen von einer behandlungsbedürftigen Schwerhörigkeit betroffen. Bleibt dieser Hörverlust unbehandelt, führt er bei vielen Betroffenen zu sozialer Isolation und verminderter Lebensqualität. Derzeit verfügbare Hörprothesen, die auf mechanischer oder elektrischer Energie basieren, bieten in vielen Fällen nur eine unzureichende Kompensation des Hörverlustes, so dass die Entwicklung neuer Stimulationsstrategien erforderlich ist. In unseren Vorarbeiten konnten wir demonstrieren, dass die auf optoakustischer Stimulation des peripheren Hörsystems basierenden Hörgeräte vielversprechende Ergebnisse für die Zukunft bieten. Zu diesem Zweck analysierten wir nun die Auswirkungen des Abstands zwischen der Laserlichtquelle und des bestrahlten Gewebes an drei verschiedenen anatomischen Strukturen des peripheren Hörorgans. Die Hörschwelle von narkotisierten weiblichen Albino-Meerschweinchen wurde mit Hilfe von klick-evozierten Hirnstammpotenzialen von 0-80 dB SPL bestimmt. Anschließend wurden 10-ns-Laserpulse mit einer Wellenlänge von 532 nm und einer Wiederholungsrate von 10 Hz mit steigender Intensität verwendet, um das Trommelfell, das runde Fenster und die otische Kapsel zu bestrahlen. Zu diesem Zweck wurde die Laserfaser mit einem Durchmesser von 365 m in einem Abstand von 0,1, 2,6, 5,1 und 10,1 mm zu den drei anatomischen Zielstrukturen positioniert. Für die Analyse der somit induzierten neuronalen Aktivität wurden optoakustisch induzierte Hirnstammpotenziale aufgezeichnet. Die Hörschwelle für jede Entfernung wurde festgelegt, sobald ein als solcher identifizierbarer Jewett-Komplex zu erkennen war. Die optoakustische Stimulation führte zu einem immer schwächeren Signal, je weiter die Quelle von der Zielstruktur entfernt war. Mit anderen Worten: Je größer der Abstand zwischen Laser und Zielstruktur, desto höher war die Intensität der Laserpulse, die erforderlich war, um die entsprechende auditive Aktivierungsschwelle zu erreichen. In unserem Experiment war dieser Effekt an allen Abständen und für alle drei anvisierten anatomischen Zielstrukturen zu beobachten. Wie erwartet, wurde die maximale Aktivierung in der proximalsten Position zum Hörorgan erreicht. Der Abstand zwischen der Laserquelle und der anvisierten anatomischen Struktur zeigte eine umgekehrte Korrelation mit der Amplitude der ausgelösten Aktivierung. Die Nutzung dieser Ergebnisse in neuen Entwicklungen könnte eine Anpassung der Laserquelle an die anatomischen Merkmale und die individuelle Pathologie im Einzelfall ermöglichen.
Stichwörter: Hörgeräte, Optoakustik, Laser, optoakustisch evozierte Potenziale
Erstveröffentlichung in: GMS Z Audiol (Audiol Acoust) 2024;6: Doc18. DOI: 10.3205/zaud000053
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- Kategorie: Tutorials
Elektrische Reaktionsaudiometrie, Tipps für die tägliche Praxis
Electrical response audiometry, tips for daily practice
Alexander Müller1, Izet Baljić2, Oliver C. Dziemba3, Daniel Polterauer4, Torsten Rahne5, Nina Zellhuber6
1Hörzentrum Berlin (Audiologisches Zentrum), Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, Zentrum für Hörimplantate, Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland; 2Helios Klinikum Erfurt (Audiologisches Zentrum), Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Plastische Opertionen, Erfurt, Deutschland; 3Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsmedizin Greifswald, Deutschland; 4Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, LMU Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland; 5Hallesches Hör- und ImplantCentrum, Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsmedizin Halle (Saale), Deutschland; 6CI-Zentrum Zürich, Schweiz
Zusammenfassung: Die Verfahren der elektrischen Reaktionsaudiometrie (ERA) sind fester Bestandteil der audiologischen Diagnostik in Klinik und Praxis. Mit der ERA können physiologische Reaktionen, die an einen akustischen, vibro-akustischen oder elektrischen Reiz gekoppelt sind, über eine Elektroenzephalographie (EEG) registriert werden. Sie sind vielfältig einsetzbar und wichtige Bausteine bei der objektiven Differentialdiagnose der Schwerhörigkeit und audiologisch-technischer Diagnostik im Rahmen einer qualitätsgesicherten Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung. Die verschiedenen Methoden und Techniken der ERA – von frühen akustisch evozierten bis zu den späten elektrisch evozierten Potentialen mit Cochlea-Implantat – erlauben mit geringem zeitlichen Aufwand präzise Aussagen zur funktionellen Integrität peripherer und zentraler Nervenstrukturen und damit die Lokalisation der Hörbahnschädigung sowie eine frequenzspezifische Abschätzung der Hörschwelle. Hierzu fasst dieser Beitrag die Themen des Präsenztutorials „ERA, Tipps für die tägliche Praxis“ (DGA-Jahrestagung 2024 in Aalen) zusammen und zeigt eine von Mitgliedern der Arbeitsgruppe ERA (AG-ERA) ausgearbeitete Übersicht zu verschiedenen Aspekten ausgewählter ERA-Verfahren und deren Anwendung in der klinischen Praxis.
Stichwörter: ERA, AEP, Maskierung, Überhören, ECochG, E-BERA, Klick-BERA, Chirp-BERA, ASSR, CERA, E-CERA
Abstract: Electrical response audiometry (ERA) procedures are an integral part of audiological diagnostics in clinics and practices. ERA can be used to register physiological reactions (EEG) that are coupled to an acoustic, vibro-acoustic or electrical stimulus. This makes them highly versatile and an important component in the objective differential diagnosis of hearing loss and audiological-technical diagnostics in the context of quality-assured cochlear implant (CI) treatment. The various methods and techniques of ERA - from electrocochleography to evoked cortical response by cochlear implant – allow an estimation of the hearing threshold and precise statements on the functional integrity of peripheral and central nerve structures as well as on the location of the auditory pathway damage with short time expenditure. Written by members of the ERA Working Group (AG-ERA), this article provides an overview of several aspects of selected ERA procedures and their application in clinical practice, and summarises the topics of the face-to-face tutorial ‘ERA, tips for daily practice’ (DGA Annual Conference 2024 in Aalen).
Keywords: ERA, masking, cross-hearing, ECochG, ABR, click-evoked, chirp-evoked, ASSR
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- Kategorie: Aus der Zeitschrift
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- Kategorie: Originalarbeiten
Loudness and lateralization of binaural broadband noise for subjects with asymmetric hearing loss
Lautheit und Lateralisierung von binaural breitbandigen Signalen bei Personen mit asymmetrischem Hörverlust
Julia Zimmer1, Laura Hartog2, Dirk Oetting2, Henri Pöntynen1, Mathias Dietz1
1Universität Oldenburg, Oldenburg, Germany; 2Hörzentrum Oldenburg gGmbH, Oldenburg, Germany
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- Kategorie: Tutorials
Qualitätssicherung in der Patientenversorgung vor 100 Jahren und heute – Erfahrungen mit der Einführung des Deutschen CI-Registers
Quality assurance in patient care 100 years ago and today – experiences with the introduction of the German CI Register
Christoph Wille
INNOFORCE Est
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- Kategorie: Originalarbeiten
Verwendung von Sprachtests im Freifeld in Deutschland
Use of speech tests in a free field in Germany
Larissa Warkentin1, Inga Holube2, Alexandra Winkler2, Florian Denk1, Tobias Sankowsky-Rothe2, Matthias Blau2, Hendrik Husstedt1
1Deutsches Hörgeräte Institut GmbH, Lübeck; 2Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg
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- Kategorie: Übersichtsartikel
Ein Durchbruch für taub geborene Kinder: Erste erfolgreiche Gentherapie für Gehörlosigkeit
Breakthrough for deaf born children: First successful gene therapy for hearing impairment
Ellen Reisinger1
1Gentherapie für Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Tübingen und Zentrum für Gen- und RNA-Therapie (GRTC), Medizinische Fakultät der Universität Tübingen
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- Kategorie: Übersichtsartikel
Verhaltenstherapie bei chronischem Tinnitus über eine Smartphone-App?
Cognitive therapy for chronic tinnitus per smartphone-app?
Gerhard Hesse1,2, Georg Kastellis1
1Ohr- und Hörinstitut und Tinnitus-Klinik am Krankenhaus Bad Arolsen, Bad Arolsen, Deutschland; 2Universität Witten-Herdecke, Witten, Deutschland
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- Kategorie: Originalarbeiten
Sprachtests im Online-Experiment am Beispiel des Oldenburger Satztests
Speech tests in online experiments using the example of the Oldenburg sentence test
Anne Schlüter1, Elisabeth-Sophie Baumann1, Fatma Ben Ghorbal1, Nele Hauenschild1, Alina Kleinow1, Vanessa Mazur1, Julia Thomas1, Inga Holube1
1Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg
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- Kategorie: Originalarbeiten
Auffälliges Neugeborenen-Hörscreening – und dann? Hörgeräteakzeptanz im Verlauf der ersten zwölf Monate nach Versorgung
Failed newborn hearing screening – now what? Hearing device acceptance throughout the first 12 months
Barbara Streicher1, Katrin Kral1, Ruth Lang-Roth1
1Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Schwerpunkt Phoniatrie und Pädaudiologie/CIK, Medizinische Fakultät, Universität zu Köln, Köln, Deutschland