Elektrisch evozierte Potentiale des auditorischen Systems

Electrically evoked potentials of the auditory system

Izet Baljić1, Alexander Müller2, Laura Fröhlich3, Daniel Polterauer4, Oliver C. Dziemba5
1Helios Klinikum Erfurt, Audiologisches Zentrum, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Plastische Operationen, Erfurt
2Vivantes Klinikum im Friedrichshain, HörZentrum Berlin (Audiologisches Zentrum), Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, Berlin
3Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
4LMU Klinikum, Funktionsbereich CI, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
5Universitätsmedizin Greifswald Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald

Zusammenfassung: Die Registrierung elektrisch evozierter Potentiale des auditorischen Systems gewinnt in der klinischen Praxis zunehmend an Bedeutung. Bereits seit vielen Jahren zählt die Messung elektrisch evozierter Summenaktionspotentiale über das Cochlea-Implantat zum unverzichtbaren Bestandteil audiologisch-technischer Diagnostik im Rahmen einer qualitätsgesicherten Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung. Nicht nur während der Operation, sondern auch im postoperativen Verlauf können damit wertvolle Informationen gewonnen werden. Noch nicht so verbreitet, jedoch an einigen Einrichtungen schon länger im Einsatz, ist die Ableitung elektrisch evozierter Hirnstammpotentiale über das CI. Diese Methode kann intra- und postoperativ erfolgen und erlaubt die objektive Beurteilung der Erregungsverarbeitung bis in den Hirnstamm, wodurch prinzipiell eine retrocochleäre Diagnostik realisiert werden kann. Eine entsprechende Modifizierung des Mess-Setups lässt auch die Registrierung der kortikalen Potentiale zu. Damit ist die Abbildung der zentralen auditorischen Wahrnehmung und Verarbeitung sowie die Reifung auf höherer Ebene des Hörsystems möglich. Wenn nicht das CI, sondern ein adäquater Stromstimulator für die Generierung des elektrischen Reizes und eine geeignete Stimulationselektrode für seine Applikation herangezogen werden, können Hirnstamm- und Hirnrindenpotentiale noch präoperativ ausgelöst und registriert werden. Insbesondere bei fehlenden Hörresten steht somit auch eine Option zur objektiven Prüfung der elektrischen Stimulierbarkeit der Hörbahn zur Verfügung. Ziel dieses Beitrages ist es, eine kompakte Übersicht über die Messmöglichkeiten der elektrisch evozierten Potentiale zu geben und den interessierten Leser auf das geplante DGA-Präsenztutorial vorzubereiten.

Stichwörter: E-BERA, ECAP, Cochlea-Implantat, EABR, E-CERA, EALR

 

Abstract: The registration of electrically evoked potentials of the auditory system is becoming increasingly important in clinical routine. For many years, the measurement of the electrically evoked compound action potentials via the cochlear implant has developed into an indispensable part of audiological diagnostics in the context of quality-assured cochlear implant (CI) provision. Valuable information can be obtained not only during the operation, but also in the postoperative rehabilitation process. The measurement of electrically evoked brainstem potentials via the CI is not yet routinely done by every audiologist but has been in use at some clinics for some time. This method can be applied intra- or postoperatively and enables an objective assessment of the processing of excitation up to the brainstem, which principally enables retrocochlear audiological diagnostics. A corresponding modification of the measurement setup also allows for the registration of cortical potentials. This allows the central auditory perception and processing as well as the maturation of higher levels of the hearing system to be mapped. If an adequate current stimulator and suitable stimulation electrodes are used, brainstem and cerebral cortex potentials can still be registered preoperatively. Particularly in the case of missing residual hearing, this enables objective testing of the electrical stimulability of the auditory pathway. The aim of this article is to give a compact overview of the measurement options for electrically evoked potentials and to “get the readers in the mood” for the planned DGA face-to-face tutorial.

Keywords: E-BERA, ECAP, cochlear implant, EABR, E-CERA, EALR

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