Modellierung und Verifizierung der Test-Retest-Reliabilität des Freiburger Einsilbertests in Ruhe mit der verallgemeinerten Binomialverteilung

Modeling and verifying the test-retest reliability of the Freiburg monosyllabic speech test in quiet with the Poisson binomial distribution

Inga Holube1,2, Alexandra Winkler1,2, Ralph Nolte-Holube¹
¹Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg; ²Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg

Zusammenfassung: Die Test-Retest-Reliabilität des Freiburger Einsilbertests wurde mit verschiedenen Methoden modelliert und mit Messdaten von Probanden mit und ohne Hörbeeinträchtigung verglichen. Die Methoden bauen auf den Verfahren von Thornton und Raffin sowie Altman et al. auf. Sie berücksichtigen durch die Verwendung der verallgemeinerten Binomialverteilung die Unterschiede im Wortverstehen innerhalb der Testlisten und beinhalten die Varianz der Testlisten. Die Methoden ermöglichen die Bestimmung der Grenzen für die 90 %- und 95 %-Konfidenzintervalle bei Verwendung von Testlisten mit 20 Wörtern und von Doppellisten mit 40 Wörtern. Diese Grenzen wurden durch die Messdaten bestätigt. Bei einem Sprachverstehen von 50 % sind die Konfidenzintervalle am breitesten. Dort hat für Testlisten mit 20 Wörtern das 90 %-Konfidenzintervall eine Breite von ±20 % bzw. ±6,0 dB und das 95 %-Konfidenzintervall eine Breite von ±25 % bzw. ±7,4 dB. Für die Hörgeräte-Anpasspraxis bedeutet dies, dass erst Unterschiede, die diese Spanne übersteigen, als signifikant unterschiedlich gewertet werden können.

Stichwörter: Freiburger Einsilbertest, Sprachverstehen, Binomialverteilung, Test-Retest-Reliabilität, Konfidenz

 

Abstract: The test-retest reliability of the Freiburg monosyllabic speech test was modeled using different methods. The results were compared to measurements from listeners with and without hearing impairment. The methods are based on the models of Thornton and Raffin as well as Altman et al.. Both papers took into account differences in word recognition within the test lists by applying the Poisson binomial distribution and included the variance of the test-list results. The methods allow calculating the bounds of the 90% and 95% confidence intervals when using test lists with 20 words and double lists with 40 words. The data in the current report confirm these bounds. The confidence intervals are broadest for speech recognition scores of 50%. At this score and for test lists with 20 words, the 90% confidence interval has a width of ±20%, corresponding to ±6.0 dB, and the 95% confidence interval has a width of ±25%, corresponding to ±7.4 dB. Thus when evaluating hearing-aid fittings, only differences exceeding this range can be regarded as significantly different.

Keywords: Freiburg monosyllabic test, speech intelligibility, binomial distribution, test-retest reliability, confidence

 *  Online Erstveröffentlichung im GMS Z Audiol (Audiol Acoust). doi: 10.3205/zaud000007

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